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Teilchenphysik: Salziges Wasser detektiert mehr Neutrinos

Der riesige Neutrino-Detektor Super-Kamiokande könnte nach Meinung zweier US-amerikanischer Wissenschaftler deutlich empfindlicher arbeiten, wenn seine 50 000 Tonnen hochreinen Wassers mit zwei Promille Gadoliniumtrichlorid versetzt wären. Das Salz kann viel effektiver jene Neutronen einfangen, die entstehen, wenn die rätselhaften Neutrinos mit Materie wechselwirken, sagen John Beacom von der Ohio State University und Mark Vagins von der University of California in Irvine.

Normalerweise durchdringen Neutrinos, die in großen Mengen von der Sonne kommen und zu kleineren Teilen aus den Tiefen des Weltalls stammen, Materie und sogar die ganze Erde einfach. Nur in ganz raren Fällen reagieren sie mit Atomen. Im japanischen Super-Kamiokande warten die riesigen Wassermengen rund einen Kilometer unter der Erde auf so ein Ereignis, das sich durch kleine Lichtblitze verrät. Wegen der Seltenheit des Vorgangs sind die Detektoren riesig und registrieren trotzdem nur wenige Neutrinos.
Wird die Empfindlichkeit mit dem Salz heraufgesetzt, so die Forscher, könnten nicht nur mehr Neutrinos nachgewiesen werden, sondern auch zusätzliche Typen, die nur bei den Explosionen von Sternen freigesetzt werden. Erste Versuche dazu sind für nächstes Jahr geplant.

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