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News: Erstmals Bose-Einstein-Kondensat aus Cäsiumatomen erzeugt

Zum ersten Mal ist es einer Gruppe von Physikern an der Universität Innsbruck gelungen, aus Cäsiumatomen ein Bose-Einstein-Kondensat herzustellen. So nimmt die Wolke aus rund 20 000 Cäsiumatomen bei sehr tiefen Temperaturen einen Zustand ein, bei der sich alle Atome identisch verhalten.

Forscher haben bislang magnetische Atomfallen für derlei Versuche verwendet, Rudolf Grimm und seine Kollegen versuchten es nun mit zwei sehr starken CO2-Lasern. Im Kreuzungspunkt der beiden Strahlen im Zentrum einer Vakuumkammer wurden die Atome gefangen und mit weiteren Laserstrahlen abgekühlt. In der Mitte der Kammer erzeugten die Wissenschaftler so eine Temperatur von nur wenigen Nanokelvin.

Das Bose-Einstein-Kondensat aus Cäsiumatomen könnte die Präzision von Atomuhren noch weiter verbessern und beispielsweise eine mögliche zeitliche Veränderlichkeit von Naturkonstanten enthüllen. Auch weltweite Navigationssysteme wie GPS oder die internationale Datenkommunikation sind potenzielle Nutznießer dieser kalten Materiewolken. Solche Kondensate könnten aber auch mögliche Bauteile für einen Quantencomputer sein. Außerdem lassen sich an Cäsiumatomen in Bose-Einstein-Kondensaten fundamentale Symmetrien der Natur ohne den vergleichsweise großen Aufwand von Teilchenbeschleunigern untersuchen.

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  • Quellen
Science 10.1126/science.1079699 (2002)

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