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Religion: Müssen wir glauben?

Atheismus wird immer einen schwereren Stand haben als Religion, denn eine Vielzahl kognitiver Besonderheiten prädisponiert uns Menschen dazu, an etwas zu glauben.
Ist Religion ein Produkt der menschlichen Evolution? Schon die Frage allein bereitet vielen Menschen, ob religiös oder nicht, Unbehagen – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Manche Gläubige befürchten eine zersetzende Wirkung für den Glauben, würde man die ihm zu Grunde liegenden Prozesse durchschauen. Andere Menschen haben Sorge, es könnte alles, was sich als Teil unseres entwicklungsgeschichtlichen Erbes erweist, als gut, wahr, notwendig oder unausweichlich gedeutet werden. Wieder andere, darunter viele Wissenschaftler, tun die ganze Sache mit einem Achselzucken ab; in ihren Augen ist Religion kindischer, ja gefährlicher Unsinn.

Solche Reaktionen erschweren es, das Wie und Warum für die Allgegenwart religiösen Gedankenguts in menschlichen Gesellschaften zu ergründen – doch gerade dieses Verständnis wäre im gegenwärtigen Klima des religiösen Fundamentalismus besonders bedeutsam. Ist Religion also eine der zahlreichen Konsequenzen, die sich aus der Sorte Gehirn ergeben, mit der wir ausgestattet sind? Mit dieser Fragestellung können wir ausloten, welche Formen von Religion der menschlichen Psyche gewissermaßen von der Natur in die Wiege gelegt wurden. Wir können ferner untersuchen, welche stillschweigenden Annahmen sich selbst die unterschiedlichsten Religionen teilen und wie Religion und ethnische Konflikte zusammenhängen. Und schließlich dürfen wir eine Einschätzung wagen, welch realistische Aussichten auf Verbreitung des Atheismus bestehen.

Der Ansatz, Religion aus evolutionärer und kognitiver Sicht zu erforschen, ist in den letzten zehn Jahren herangereift. Bei ihm geht es nicht etwa darum...

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Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Gehirn&Geist – Altruismus

Helfen Menschen einander, wenn sie sich in Lebensgefahr befinden – oder ist sich jeder selbst der Nächste? Neue Forschungsergebnisse belegen: Ausgerechnet bei tödlicher Gefahr verhalten sich Menschen meistens erstaunlich altruistisch. Außerdem im Heft: Die Schlafforschung interessiert seit Langem, wozu unser Gehirn komplexe Traumwelten erzeugt. Auch im Tierreich suchen sie nach Antworten: unter anderem bei Tintenfischen, Tauben und Spinnen. Bei vielen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington leidet der Geruchssinn als Erstes. Weshalb ist das so, und lässt sich das diagnostisch nutzen? Selbstverletzung erfüllte über die Jahrtausende hinweg wahrscheinlich verschiedenste Zwecke, vom Stressabbau bis hin zu religiösen Zwecken. Sexfilme sind online immer, überall und anonym abrufbar. Manche Konsumenten verlieren da die Kontrolle. Wie kann man diesen Süchtigen helfen?

Spektrum der Wissenschaft – Vögel - Gefiederte Vielfalt

Die kognitiven Fähigkeiten von Vögeln erstaunen selbst Fachleute immer wieder. Wie schaffen es Vögel, trotz ihres winzigen Gehirns, Werkzeuge zu benutzen oder sich im Spiegel zu erkennen? Wie kam es zum Gesang der Vögel und was verbirgt sich dahinter? Wie kommt es zu den vielfältigen Farben und Mustern des Federkleids? Studien zur Embryonalentwicklung zeigen, auf welchen theoretischen Grundlagen die Farb- und Formenfülle im Tierreich beruhen. Und die Vorfahren der Vögel, die Dinosaurier, erwiesen sich als fürsorgliche Eltern.

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