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Manöver geglückt

Diamantengleich

Diamantengleich

Mit einer Geschwindigkeit von 8,6 Kilometer pro Sekunde zog die Raumsonde Rosetta am 5. September 2008 an dem Asteroiden (2867) Steins vorbei – um 20:58 Uhr hatte sie sich sogar bis auf 800 Kilometer angenähert. Währenddessen untersuchten die Bordinstrumente unter anderem die Topografie des rund 315 Millionen Kilometer von uns entfernten Himmelskörpers und analysierten seine chemische und mineralogische Zusammensetzung.

Um den Asteroiden bei dieser Geschwindigkeit im Sichtfeld der Instrumente zu behalten, musste sich Rosetta sehr rasch um ihre eigene Achse drehen. Aufnahmen der Kamera OSIRIS zeigen einen unregelmäßig geformten Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser von rund 4,6 Kilometern. Auffällig ist dabei insbesondere ein mehrere Kilometer großer Krater, der die Wissenschaftler verblüfft. Sie fragen sich, wie Steins einen solch gewaltigen Einschlag überstehen konnte. Aufschluss könnten die nun gesammelten Daten geben, die in den kommenden Wochen und Monaten ausgewertet werden.

Die Raumsonde bereitet sich nun auf ihren dritten und letzten Vorbeiflug an unserem Heimatplaneten vor, der im November 2009 stattfinden wird. Im Juli 2010 steht dann ein Vorbeiflug am Asteroiden (21) Lutetia auf dem Programm. Ab Juli 2011 wird Rosetta in einen "Tiefschlaf" versetzt (engl.: deep space hibernation), eine Phase, bei der sich die Bordsysteme in einem Ruhezustand befinden. Erst im Januar 2014 soll sie wieder aus ihrem Schlaf erwachen und nach einigen Monaten und einer Reise von insgesamt 6,5 Milliarden Kilometern ihr eigentliches Ziel, den Kometen 67 P/Tschurjumow-Gerasimenko erreichen.

Nachdem Rosetta in eine Umlaufbahn eingetreten ist, beginnt sie die Kometenoberfläche nach einem passenden Landeplatz für die rund hundert Kilogramm schwere Landesonde Philae abzusuchen. Da die Schwerkraft des Kometen nur sehr gering ist, haben die Wissenschaftler einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, damit Philae nach dem Aufsetzen nicht wieder von der Oberfläche abhebt. Unmittelbar nach der ersten Bodenberührung schießt beispielsweise eine Harpune aus ihr heraus, welche die Sonde im Untergrund verankern soll. (ms)

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