Der Sternenhimmel im April 2008: Funkelnder Frühlingsbeginn
In den ersten lauen Nächten des April - so diese denn einmal kommen sollten - lockt mehr als nur der Frühling: Einige helle Sterne buhlen beim Blick in den Himmel um Beachtung.
Im Westsüdwesten finden wir auf unserer Übersichtskarte ein Sternbild, das ein wenig früher am Abend seinen höchsten Punkt erreicht. Es ist der Löwe ("Leo"), der sich im April in seiner schönsten Form präsentiert. Sie entdecken ihn, wenn Sie gegen 22 Uhr Sommerzeit auf Regulus (Alpha Leonis) blicken, der die Vorderpfote des Löwen darstellt. Fünf weitere Sterne schlagen von ihm aus einen Bogen nach oben und bilden die Brust, die Mähne und den Kopf des Königs der Tiere. Für sich gesehen formen diese Sterne eine Sichel, wobei Regulus das Griffende bildet. Manchmal werden sie auch mit einem gespiegelten Fragezeichen verglichen, wobei Regulus den Punkt dieser himmlischen Zeichensetzung darstellt. Das zweithellste Objekt in diesem Sternmuster ist Algieba (Gamma Leonis), ein schöner Doppelstern. Schon mit einem mittelgroßen Teleskop konnen Sie seine beiden orange- gelben Komponenten voneinander unterscheiden.
Der gehört inzwischen zum Sternbild Haar der Berenike ("Coma Berenices") und ist bereits mit bloßem Auge schemenhaft sichtbar. Den Löwen, die Jungfrau und den Bärenhüter verbindet das "Frühlingsdreieck" aus den drei Hauptsternen Regulus, Spika und Arktur. Mitten in dem beinahe rechtwinkligen Dreieck funkelt eine berühmte Region, die vor allem Amateurastronomen mit ausreichend großen Teleskopen reizen wird: der Virgo-Galaxienhaufen, das "Königreich der Galaxien". Wenn Sie dieses Gebiet erforschen wollen, brauchen Sie allerdings sehr genaue Karten – und besser auch andere Instrumente als den schwachen Feldstecher.
Planeten im April
April-Kalender
6. 4. Neumond (5.55 Uhr)
8. 4. Mond bei den Plejaden
10. 4. Mond neben M 35 und M 36
12. 4. Mond nahe Mars (1 Uhr), erstes Viertel (20.32 Uhr)
13. 4. Mond in M 44 (22 Uhr)
15. 4. Mond und Saturn nahe Regulus
16. 4. Merkur in ob. Konjunktion
19. 4. Mond bei Spika
20. 4. Vollmond (12.25 Uhr)
22. 4. Jupiter erreicht 40 Bogensekunden, Maximum der Lyriden
24. 4. Mond neben Antares
27. 4. Mond bei Jupiter (5 Uhr
28. 4. letztes Mondviertel (16.12 Uhr)
Merkur bleibt erst einmal unbeobachtbar. Am 16. steht er in oberer Konjunktion, also
hinter der Sonne. Im zweiten Monatsdrittel taucht er allmählich aus der Abenddämmerung
auf, geht jedoch bald nach der Sonne unter. Etwa ab dem 23. ist er mit
–1,6ter Größe eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang erstmals wieder tief im
Horizontdunst zu finden. Bis zum Monatsende baut er seine Abendsichtbarkeit
deutlich aus, trotzdem ist er nur etwa eine Dreiviertelstunde lang zu sehen.
Auch Venus hat sich vom Morgenhimmel praktisch zurückgezogen. Sie nähert
sich der Sonne, erreicht ihre Konjunktion jedoch erst im Juni.
6. 4. Neumond (5.55 Uhr)
8. 4. Mond bei den Plejaden
10. 4. Mond neben M 35 und M 36
12. 4. Mond nahe Mars (1 Uhr), erstes Viertel (20.32 Uhr)
13. 4. Mond in M 44 (22 Uhr)
15. 4. Mond und Saturn nahe Regulus
16. 4. Merkur in ob. Konjunktion
19. 4. Mond bei Spika
20. 4. Vollmond (12.25 Uhr)
22. 4. Jupiter erreicht 40 Bogensekunden, Maximum der Lyriden
24. 4. Mond neben Antares
27. 4. Mond bei Jupiter (5 Uhr
28. 4. letztes Mondviertel (16.12 Uhr)
Mars wandert weiter durch die Zwillinge ("Gemini") in Richtung Krebs ("Cancer"), erreicht ihn in diesem Monat jedoch noch nicht. Dabei nimmt seine Helligkeit immer mehr ab und liegt am Monatsende bei 1,2ter Größe. Abends glimmt er hoch im Südwesten und geht erst in der zweiten Nachthälfte unter.
Jupiter steht mittlerweile vier Stunden vor der Sonne am Himmel, ab Monatsmitte erreicht der – 2,3te Größe helle Planet bis Sonnenaufgang immerhin eine Höhe von 17 Grad über dem Horizont im Südsüdosten.
Saturn prangt am Abendhimmel mit 0,5ter Größe hoch im Süden neben Regulus und geht in der zweiten Nachthälfte unter.
Wenn Sie die enge Begegnung des Monds mit den Plejaden im März verpasst haben, erhalten Sie am Abend des 8. die nächste Gelegenheit. Allerdings steht die abnehmende Sichel dann noch etwa vier Grad neben dem schönen Sternhaufen, den er erst nach dem gemeinsamen Untergang bedeckt. Tags darauf bildet sie ein Dreieck mit Plejaden und Hyaden. Am Abend des 10. trennen unseren Trabanten sechs bis sieben Grad von M 36 und M 37, zwei hellen offenen Sternhaufen im Fuhrmann – ob sie sich gegen den Glanz des fast halb vollen Monds durchsetzen können, bleibt abzuwarten und hängt auch davon ab, wie klar der Himmel ist.
Überhaupt ähnelt dieser Monat dem vergangenen: Am 19. besucht der Mond erneut Spika und kommt dem Hauptstern der Jungfrau dabei gegen 22 Uhr bis auf 2,8 Grad nahe, in der Nacht vom 23. auf den 24. steht er dann rund fünf Grad neben dem hellen Antares im Skorpion.
Der Riesenplanet Jupiter steht am 27. auf dem Programm, unser Begleiter nähert sich ihm gegen fünf Uhr bis auf etwa vier Grad.
Meteore im April
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