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Genetik: Mammut-Genome aus Fellhaaren sequenziert

Haarige Forschungsarbeit
Aus Haaren lässt sich besonders gut verwertbares Material gewinnen, um damit das Erbgut ausgestorbener Tiere zu untersuchen. Mit dieser neuen Methode sequenzierten Wissenschaftler um Stephan Schuster von der Staatsuniversität von Pennsylvania das mitochondriale Genom zehn sibirischer Mammuts.

Zeichnung eines Mammuts | Wissenschaftler habe die mitochondrialen Genome zehn sibirischer Mammuts sequenziert, indem sie zuvor ausreichend genetisches Material in Zellen der Haarschafte isoliert hatten.
Die Forscher analysierten DNA-Rückstände, die sie zuvor aus Zellen des Haarschafts der zwischen 50 000 und 12 000 Jahre alten Mammutkörper isoliert hatten. Das Eiweiß Keratin schützt das Erbgut in diesen Zellen vor Verunreinigungen, indem es die DNA – ähnlich einer Plastikmembran – umschließt.

Haarige Überreste | Die Abbildung zeigt Überreste eines Mammutkörpers mit erhaltenem Muskelgewebe und vereinzelten Haaren.
Bislang gewannen Wissenschaftler das Erbgut fossiler Tiere aus Knochen oder Muskeln. Dort zerfällt die DNA allerdings leichter als im Haarschaft und wird zudem durch die Gene von Bakterien kontaminiert. Nur wenige Überreste ausgestorbener Tiere sind so gut erhalten, dass ihre Knochen und Muskeln den Forschern geeignete DNA-Proben liefern.

Die nun vorgeschlagene Methode ist auch bei keratinhaltigen Hörnern, Nägeln oder Hufen einsetzbar und könnte Forschungsprojekte wesentlich beschleunigen. Mit ihr wollen die Forscher nun die Verwandtschaft bereits ausgestorbener Tierarten untersuchen. (may)

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