Direkt zum Inhalt

Die Wundermaschine aus Lego

Mit Hightech kamen Forscher dem Innenleben des Antikythera-Mechanismus auf die Spur. Jetzt baute ein Ingenieur den antiken Computer mit Lego nach. Heraus kam dabei ein nicht nur lehrreiches, sondern auch ungemein ästhetisches Video.
Antikythera-Mechanismus aus Lego
Die Wundermaschine aus Lego
1500 Legobauteile, 110 Zahnräder und 30 Tage seiner Freizeit wendete der sonst für Apple arbeitende Ingenieur Andy Carol auf, um eine Maschine zu bauen, die getreu nach dem Prinzip des Antikythera-Mechanismus arbeitet. Doch die eigentliche Frickelarbeit begann erst danach: Gemeinsam mit dem Videokünstler John Pavlus filmte er das Wunderwerk in Aktion – als Stop-Motion-Animation, bei dem Tausende von Einzelaufnahmen zu einem Film zusammengesetzt werden.

Ziel sei es gewesen, sich optisch an Explosionszeichnungen von Ingenieuren zu orientieren. Statt die Maschine auch der Form nach zu kopieren, ging es den Filmmachern um "klare, futuristische Linien, eine isometrische Perspektive und mechanischen Teilen, die in der Luft schweben", so Pavlus.

Das Vorbild der Maschine wurde – zu einem unscheinbaren Klumpen rostigen Metalls zusammengebacken – im Jahr 1901 von Schwammtauchern vor der griechischen Insel Antikythera gefunden. Aufnahmen mit Computertomografen und Spezialsoftware offenbarten schließlich, für welche Zwecke die Griechen des zweiten oder frühen ersten vorchristlichen Jahrhunderts das Messingräderwerk verwendet haben dürften: Die Zeiger auf den beiden Ziffernblättern geben Datum und ungefähre Uhrzeit von Sonnenfinsternissen an, zeigten die Mondphasen und Positionen von Himmelskörpern an und zählten neben astronomischen Zyklen auch die Olympiaden mit.

Der Nachbau kann es mit seinem Vorbild in puncto Akkuratheit sehr wohl aufnehmen. Laut Pavlus könne der Mechanismus aus Lego Technic für die kommenden zwei Jahrhunderte alle Sonnen- und Mondfinsternisse auf Jahr, Tag und zwei Stunden genau berechnen. Ab diesem Punkt würden Reibung und Dehnung der Teile die Uhrzeitangaben ungenau werden lassen. (jd)

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.