Visionen für 2020
"[Im Jahr 2020] wird die Mehrheit der Anfragen an Suchmaschinen gesprochen – nicht getippt – werden, und Versuche werden laufen, bei denen sich die Anfragen aus der direkten Erfassung von Hirnsignalen speisen." Und die Frage "mathematische Grundlagen der Kernfusionstheorie" wird statt einer simplen Liste "einen Kurs skizzieren, der die nötige komplexe Analysis umfasst und auf verschiedene Anwendungen der Fusion sowie mein mathematisches Vorwissen zugeschnitten ist."
Verfasst hat die steile These Peter Norvig, der Chefwissenschaftler von – ja, Sie haben's erraten – Google. Im Auftrag des Fachmagazins "nature" haben sich er und 17 weitere Experten Gedanken darüber gemacht, welche die entscheidenden Entwicklungen des kommenden Jahrzehnts sein werden. Die Palette behandelter Themen ist breit gefächert: Sie umfasst sowohl konkrete Fachgebiete wie Astronomie oder Paläontologie als auch allgemein gesellschaftsrelevante Felder: 2020 visions (Originalartikel).
"Bis 2020 braucht die Welt ein effektives politisches System, um eine nachhaltige Entwicklung zu organisieren", schreibt beispielsweise Jeffrey Sachs, Direktor des Earth Institutes und als politischer Berater Kämpfer gegen die Armut in der Welt. Aber wird die Erde es auch bekommen?
Gerade bei Themen wie "Demografie", "Energie" und "Ökologie" wagt sich kaum einer der Autoren an eine Abschätzung, ob überhaupt und, wenn ja, welche Probleme bis 2020 gelöst sein werden. Vielleicht hat ja auch ihnen das Fiasko vom Klimagipfel in Kopenhagen die Lust am Blick in die Zukunft verdorben. Die geschilderten Probleme sind nicht unbedingt neu, höchstens das Gefühl, dass es im kommenden Jahrzehnt bitter ernst werden wird.
Optimismus scheint es ausschließlich dort zu geben, wo sich technische Lösungen am Horizont abzeichnen – auch wenn die wenigsten Autoren ein vergleichbares Urvertrauen wie Google-Mitarbeiter Norvig auf große Sprünge an den Tag legen. Beispiel Medizin: Weil der Preis für die Entzifferung einer DNA um das Millionenfache gefallen ist, wird plötzlich die Kompletterfassung der Bakterienstämme in unserem Körper möglich, ebenso wie personalisierte Medizin und Synthetische Biologie. Bedeutende Veränderungen in der Art, wie wir uns und unseren Körper betrachten, könnten auf uns zukommen.
Über Ihre Meinungen und Kommentare zu diesem Thema freut sich nicht nur wie immer spektrumdirekt ("Leserbrief schreiben" unter diesem Beitrag), sondern auch die Kollegen von "nature": Unter go.nature.com/htW8uM hat das Magazin eine Diskussionsplattform bereitgestellt, auf der jeder auf die Visionen der Expertenrunde antworten oder seine eigenen dagegensetzen kann.
"Bis 2020 braucht die Welt ein effektives politisches System, um eine nachhaltige Entwicklung zu organisieren", schreibt beispielsweise Jeffrey Sachs, Direktor des Earth Institutes und als politischer Berater Kämpfer gegen die Armut in der Welt. Aber wird die Erde es auch bekommen?
Gerade bei Themen wie "Demografie", "Energie" und "Ökologie" wagt sich kaum einer der Autoren an eine Abschätzung, ob überhaupt und, wenn ja, welche Probleme bis 2020 gelöst sein werden. Vielleicht hat ja auch ihnen das Fiasko vom Klimagipfel in Kopenhagen die Lust am Blick in die Zukunft verdorben. Die geschilderten Probleme sind nicht unbedingt neu, höchstens das Gefühl, dass es im kommenden Jahrzehnt bitter ernst werden wird.
Optimismus scheint es ausschließlich dort zu geben, wo sich technische Lösungen am Horizont abzeichnen – auch wenn die wenigsten Autoren ein vergleichbares Urvertrauen wie Google-Mitarbeiter Norvig auf große Sprünge an den Tag legen. Beispiel Medizin: Weil der Preis für die Entzifferung einer DNA um das Millionenfache gefallen ist, wird plötzlich die Kompletterfassung der Bakterienstämme in unserem Körper möglich, ebenso wie personalisierte Medizin und Synthetische Biologie. Bedeutende Veränderungen in der Art, wie wir uns und unseren Körper betrachten, könnten auf uns zukommen.
Über Ihre Meinungen und Kommentare zu diesem Thema freut sich nicht nur wie immer spektrumdirekt ("Leserbrief schreiben" unter diesem Beitrag), sondern auch die Kollegen von "nature": Unter go.nature.com/htW8uM hat das Magazin eine Diskussionsplattform bereitgestellt, auf der jeder auf die Visionen der Expertenrunde antworten oder seine eigenen dagegensetzen kann.
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